Diskus triangularis- (TFCC-) Verletzungen und Erkrankungen

Eine wichtige Rolle zur Stabilität zwischen Elle und Speiche sowie in der Druck- und Stoßverteilung der Kräfte von der Hand auf den Uterarm spielt ein dreieckförmiger Faserknorpelkomplex (TFCC=triangulärer fibrocartilaginerer Komplex).
Der knorpelige Anteil ist der Diskus. Wesentlich für die Stabilität des Gelenkes zwischen Speiche (Radius) und Elle (Ulna) sind die faserigen, bandartigen Anteile. 

  

Zeichnung aus dem handchirurgischen
OP-Atlas von Pechlaner

 







Dieser Discus triangularis ist eine annähernd dreieckige Knorpelplatte, die über Bänder am kleinfingerseitigen Handgelenk fixiert ist. Ähnlich dem Meniskus im Kniegelenk, dient er der besseren 'Artikulation', das heißt dem besseren Gelenkgleitverhalten.
Er sitzt in dem Gelenkspalt zwischen der Elle (Ulna), bzw. deren Kopf (caput ulnae)  und dem Dreiecksbein (Os triquetrum). Er ist im Röntgenbild nicht sichtbar. Verletzungen am Discus Triangularis können durch ein MRT (Magnetresonanz-Tomographie) oder durch eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) diagnostiziert werden.

Erkrankungen des Diskus werden im wesentlich unterteilt in:

  • degenerative Schäden
  • traumatische Schäden  

Die handchirugische Einteilung erfolgt nach den Befunden bei der Kernspintomographie und dem Befund bei der Handgelenksspiegelung.
  

Bild aus einer MRT Untersuchung mit der 
Abbildung eines speichenseitigen Diskusschaden

 


Klasse I traumatisch

  • A Perforation oder Riss radiusnah
  • B Abriss am Processus styloideus ulnae  
    - ohne Fraktur
    - mit Fraktur
  • C Abriss am Lunatum, Triquetrum
  • D Abriss am Radius
    - ohne Fraktur
    - mt Fraktur 

 

Klasse II degenerativ 

  • A Höhenminderung des ulnocarpalen Komplexes 
  • B Höhenminderung des ulnocarpalen Komplexes und Chondromalazie des Lunatum/Ulnakopfes 
  • C Perforation des Discus triangularis und Chondromalazie des Lunatum/Ulnakopfes 
  • D Perforation des Discus triangularis, Chondromalazie des Lunatum/Ulnakopfes und   Perforation des Lig. lunotriquetrum
  • E Perforation des Discus triangularis, Chondromalazie des Lunatum/Ulnakopfes und   Perforation des Lig. lunotriquetrum mit lunokarpaler Arthrose

Die Behandlung richtet sich nach den Beschwerden der Patienten und der regelhaftdurchgeführten MRT-Untersuchung.
Degenerative Schäden werden meist konservativ behandelt und nur bei persistierenden Beschwerden ohne Besserung erfolgt die Arthroskopische OP mit Glätten der Strukturen bis hin zur Entfernung des funktionell unwichtigeren Anteils des Diskus.




links zeigt den Querschnitt durch das ulnare Handgelenk, rechts zeigt die Aufsicht auf den Diskus.

Links und rechts ist der Bereich des Diskus eingekreist, der für die Stabilität des Gelenkes keinen wesentlichen Einfluß hat.



Traumatische Schäden werden je nach Lokalisation des Schadens meist operativ behandelt. Dies geschieht auf dem Wege der Arthroskopie (Gelenkspiegelung). 
Die Glättung der Strukturen, die Teilentfernung von einschlagenden Diskusanteilen oder die Naht, bzw. die Refixation des Diskus sind hier die Standardverfahren.


Diese  Bildfolge zeigt die Fotodokumentation einer DiskusTeilresektion/-glättung im Rahmen einer Handgelenksspiegelung, bei zentralem Diskusdefekt. Es liegt eine Ulnaplusvariante vor. Der Ellenkopf hat schon einen deutlichen Knorpelschaden.




Diese  Bildfolge zeigt die Fotodokumentation einer Diskusrefixation im Rahmen einer Handgelenksspiegelung.
Der vom Ellenkopf losgelöste Diskus wir nach einer Bohrung durch den Ellenkopf über zwei U-Nähte wieder auf dem Ellenkopf "festgenäht".






 

Praxisklinik mit ambulantem OP-Zentrum