Metallentfernung

Die Diskussion über eine Notwendigkeit der Metallentfernung ist in jedem Einzellfall neu zu führen. Bei einer Metalleinlage ohne jede Irritation kann bei jüngeren Patienten aufgrund des hohen Aktivitätsindexes eine Entfernung sinnvoll sein.

Gerade in der Handchirurgie, aufgrund der geringen Weichteildeckung und der sehr stark verschieblichen Schichten, kommt es trotz der modernen Implantate häufig zu Irritationen der umgebenden Strukturen.

Ist eine Irritation von Sehen oder anderen Strukturen möglich oder gar sicher, ist eine Metallentfernung anzustreben.

Bei den distalen handgelenksnah liegend Platten nach operativ versorgter Radiusfraktur gibt es eindeutige Regeln für die Metallentfernung.

Eine handgelenksnahe beuge- und streckseitige Prominenz der Platten zeigt die Notwendigkeit einer Metallentfernung.


Die Soong-Linie bietet hier eine Hllfestellung zur Entscheidung ob Metallentfernung oder nicht. 

Soong 0 beschreibt hierbei eine optimale Plattenlage.
Bei Soong 1 steht das distale Plattenende palmar über. Hier besteht eine optionale Indikation zur Metallentfernung.
Bei Soong 2 besteht ein palmarer und distaler Plattenüberstand. Hier ist eine Metallentfernung im Verlauf obligat.


Bei nicht optimaler Platten- und Schraubenlage kann es zm Funktionsverlust von Sehnen, hier Beugesehnen, durch langsames Aufreiben am Metall kommen. Dies geschieht meist schmerzfrei und die/der Patient/in bemerkt erst den Funktionsausfall, wenn die Sehne vollständig zerrieben ist.

Im Bild rechts liegt die Platte gut, aber leider schauen die Schrauben mit ihren scharfen Gewinden heraus. In diesem Fall haben sich die Zeigefingerbeugesehnen aufgerieben und somit ist keinerlei Beugung des Zeigefingers mehr möglich. Da die Sehne auf eine längeren Strecke zerstört ist, kann hier keine einfache Sehnennaht helfen. Hier muß eine andere Sehne verlagert werden um eine Teilweise Funktion wiederherzustellen.


Praxisklinik mit ambulantem OP-Zentrum