Fingerverlängerungen und Achskorrekturen
Angeboren oder erworben, z.B. nach Verletzung, kann das Längenwachstum eines Fingers oder eines Mittelhandknochens gestört sein. Meist nach fehlgeheilten Knochenbrüchen der Mittelhandknochen oder der Finger kann es zu Achsenfehlern kommen. Dieses Fehlwachstum ist nicht nur kosmetisch störend sondern häufig auch funktionell behindernd.
Durch operative Maßnahmen und den Einsatz modernster Techniken können diese Fehler korrigiert werden. Trotz teilweise aufwendiger Verfahren sind auch diese Operationen regelhaft ambulant durchführbar.
Beispiel: Achskorrektur
Nach operativer Vorbehandlung einer Fingerfraktur ist es zu einer 35 Grad Achsabweichung im Mittelgelenk gekommen.
Neben der kosmetischen Problematik, imponierte hier auch eine deutliche funktionelle Einischränkung.
Durch eine operative Achskorrektur mit Entnahme eines Knochenkeiles konnte eine deutliche Verbesserung erreicht werden.
Beispiel: Längenkorrektur
Nach einer Amputationsverletzung mit subtotalem Verluß des Daumenendgliedes konnte der Patient aufgrund der Verkürzung des Daumens bestimmte Maschinen nicht mehr bedienen. Gemeinsam mit dem Patient und den Ergotherapeuten entschied man sich zur Verlängerung des 1. Strahles.
Über eine sogenannte Kallusdistraktion wurde das Grundglied des Daumens um
1,5 cm verlängert.
Der Knochen wurde im Rahmen einer ambulanten Operation nach Anbringen eines äußeren Festhalters (Fixateur extern) durch ein kleinen Schnitt durchtrennt.
Nach Beginn der Heilung (7-10 Tage) wird der "heilende" Knochen (Kallus) mit dem Fixateur langsam (0,5 bis 1,0mm pro Tag) auseinander gezogen (Distraktion).
Nach Ereichen der Länge wird der äußere Festhalter in der Stellung fixiert bis der Kallus ausreichend fest ist. Dann erfolgt die Fixateurabnahme.